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Die
Wutachschlucht -
ein hochrangiges Naturschutzgebiet im Schwarzwald und touristisches Highlight
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Die Wutachschlucht im Hochschwarzwald, eine der letzten ursprünglichen
Wildflusslandschaften Mitteleuropas, zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten
Baden-Württembergs. Bereits 1939 wurde sie wegen ihrer landschaftsgeschichtlichen und
geologischen Besonderheiten und ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt als
Naturschutzgebiet ausgewiesen. Nur so war es es möglich, die Schlucht als
ökologisch intakten Naturraum, aber auch als Erholungsgebiet mit hohem Erlebniswert bis
heute zu erhalten. Was macht dieses Gebiet so einzigartig? Auf nur etwa
50 km
Wanderstrecke tritt der Schluchtwanderer eine Reise durch fast 180 Millionen Jahre
Erdgeschichte an: die Wutach schneidet in ihrem Lauf wie in einem geologischen Lehrbuch
fast alle in Baden-Württemberg vertretenen Gesteinsschichten an. Von den in
Süddeutschland erfassten 2800 Farn- und Blütenpflanzen kommen allein 1200 Arten in der
Wutachschlucht vor! Auch die Tierwelt ist sehr artenreich: Zoologen schätzen ein
Vorkommen von fast 10.000 Arten an Wirbel-, Glieder- und Weichtieren in der
Wutachregion. Die Wutachschlucht im Schwarzwald ist das
Highlight des Hochschwarzwaldes. |

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Die ausgeprägte Vielfalt dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft ist ein
wichtiger Tourismusfaktor: Die Bedeutung der Wutachschlucht als auch überörtlich
bedeutsamer Erholungsschwerpunkt wird zunehmend größer. Sowohl Ferien- als auch
Naherholung spielen eine wichtige Rolle. Bis zu 100.000 Besucher lockt das attraktive
Gebiet in der Saison an! Selbst bei dieser hohen Besucherfrequentierung müssen jedoch
keine Probleme für das empfindliche Schutzgebiet im Schwarzwaldentstehen, wenn die Freizeitaktivitäten
landschaftsgebunden und naturverträglich gestaltet werden. Hohe Belastungen für die
Natur entstehen vor allem dann, wenn die notwendigen Verhaltensregeln der
Schutzgebietsverordnung missachtet werden. Seit 1994 arbeitet ein
hauptamtlicher Naturschutzwart ("Wutachranger") an einem integrativen Gesamtkonzept, das
alle berechtigten Ansprüche an die Wutachschlucht der Schutzbedürftigkeit des
ökologisch sensiblen Naturrefugiums anpassen soll. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit ist
dabei neben Ideen zur Besucherlenkung, der Koordination von Pflegearbeiten und Kontrollen
vor Ort einer der Aufgabenschwerpunkte. Denn: Ein Schutzgebiet kann auf Dauer nur Bestand
haben, wenn der Schutzgedanke von der ortsansässigen Bevölkerung und den Touristen
getragen wird. |
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Um diese wichtige Akzeptanz zu fördern, werden geführte naturkundliche Wanderungen
("unter anderem dem Ranger durch die Wutachschlucht") angeboten, Diavorträge gehalten
oder auch Projekttage von Schulen mitgestaltet. Dem Naturerleben wird dabei viel Bedeutung
beigemessen. |
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Ein reich bebildertes Faltblatt zum Naturschutzgebiet und neugestaltete
Informationstafeln an allen wichtigen Einstiegen in die Schlucht ergänzen das Angebot
für die Besucher. Wichtige Hinweise werden so in attraktiver Verpackung
präsentiert. Mit die wichtigste Funktion des Ranger ist aber die einer
"Nachtstelle vor Ort", die mit allen betroffenen Stellen (Naturschutzbehörde,
Landkreise, Anrainergemeinden, Forstverwaltung, Schwarzwaldverein, Bergwacht, Fischerei
usw.) enge Berührungspunkte hat. Allen gemeinsam ist das Bemühen, das Naturschutzgebiet
Wutachschlucht und sein Umland sinnvoll zu entwickeln und zu fördern. Im Balanceakt
zwischen den Interessen der ortsansässigen Bevölkerung, den Ansprüchen der Touristen
und der Erhaltung eines der wertvollsten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs spielt die
intakte Natur die Hauptrolle. Sie ist das Kapital, von dem ein nachhaltiger Tourismus auch
in Zukunft zehren kann. |

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Weitere Informationen erhalten Sie von dem
Wutachranger: 
Steffen Wolf
Hauptamtl. Naturschutzwart
Landratsamt Waldshut, Amt 31
Postfach 1642
79744 Waldshut-Tiengen
Tel. 07703-9380-0 
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